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WPO VS26-06: Kultursensible psychoonkologische Beratung und Psychotherapie
Weiterbildung Psychosoziale Onkologie Univ.-Klinikum HD, Sektion Psychoonkologie Voßstr. 9/2 69115 Heidelberg Tel. 0 62 21/56 47 19 info@wpo-ev.de
In Deutschland hat ein Drittel der Bevölkerung einen Migra-tionshintergrund und geschätzt tritt jede sechste Krebsneu-erkrankung bei einem Menschen mit Migrationshintergrund auf. Um eine adäquate psychosoziale Versorgung zu ge-währleisten, wird seit vielen Jahren eine Förderung der Kul-tursensibilität und transkulturellen Kompetenz gefordert. Bei der Bewältigung von Krebserkrankungen und anderen existenziellen Belastungen haben zwar kulturelle Aspekte eine wesentliche Bedeutung, in der therapeutischen Arbeit sollten aber auch die vielfältigen Diskriminierungserfahrun-gen von Menschen mit Migrationshintergrund berücksich-tigt werden.
Darüber hinaus ist in Zeiten der Globalisierung jeder ver-schiedenen kulturellen Einflüssen ausgesetzt und Kultursen-sibilität sollte nicht nur als Spezialkompetenz, sondern als ein wichtiger allgemeiner Wirkfaktor der Psychotherapie und Beratung betrachtet werden. Anhand von Fallbeispielen werden die Besonderheiten der kultursensiblen Psychothe-rapie und Beratung im Bereich der Psychoonkologie heraus-gearbeitet, wobei der Schwerpunkt des Seminars auf türkei-stämmigen Krebsbetroffenen liegt. Inhalte des Seminars:
• Vermittlung von Konzepten, Theorien und Forschungser-gebnissen der transkulturellen Psychologie und Psychoonkologie sowie kritische Auseinandersetzung mit Konzepten des Kulturalismus
• Reflektion und Arbeit an d. eigenen kulturellen Identität
• Vermittlung von Haltungen und Methoden für die psy-chotherapeutische und psychoonkologische Arbeit im transkulturellen Kontext
• Austausch zu besonderen Herausforderungen bei der Ar-beit mit Menschen mit Migrationshintergrund (eigene Vorurteile und Unsicherheiten, Konfrontation mit gro-ßem Leid, Umgang mit Rassismus- und Diskriminierungs-erfahrungen)
• Auseinandersetzung mit Fallbeispielen aus der Arbeit mit Krebsbetroffenen mit Migrationshintergrund. Hierbei können eigene Fälle von den Teilnehmenden einge-bracht werden