Hermann Schaaffhausen zum 200. Geburtstag - Ausstellung bei ZB MED eröffnet
Hermann Schaaffhausen war außerordentlicher Professor für Medizin an der Universität Bonn. Der breiten Öffentlichkeit blieb er zwar weitgehend unbekannt, gilt jedoch als wichtige Persönlichkeit für die Forschung: Er war, zusammen mit Carl Fuhlrott, wissenschaftlicher Entdecker und Erstbeschreiber des Neandertalers und hat damit die moderne Physische Anthropologie mitbegründet. Zeitlebens setzte er sich für die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhles unter seiner Leitung ein. Zudem hat Schaaffhausen sich einen Namen als visionärer und wegweisender Wissenschaftler gemacht. Bereits sechs Jahre bevor Darwins Theorien veröffentlicht wurden, publizierte er einen Beitrag zur Beständigkeit und Umwandlung der Arten.
Mit der Präsentation von Originalfunden, Dokumenten und weiteren Objekten gibt die Ausstellung nun einen Einblick in das Leben Schaaffhausens. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem LVR-LandesMuseum Bonn, wo sie bis zum 15. Oktober 2016 präsentiert wurde.
Da die Physische Anthropologie zu den Sondersammelgebieten von ZB MED gehört, stellt das Informationszentrum verschiedene Angebote in diesem Bereich zur Verfügung. Bereits 2009 hat es eine Digitale Sammlung „Physische Anthropologie“ online gestellt, die mehr als 800 urheberrechtsfreie Titel aus dem eigenen Bestand enthält. Eine Digitale Sammlung Hermann Schaaffhausen wurde 2016 anlässlich des 200. Geburtstages des Anthropologen veröffentlicht. Sie enthält einerseits Titel mit Schaaffhausen-Bezug aus der Digitalen Sammlung „Physische Anthropologie“, andererseits neue Digitalisate aus der Schaaffhausen-Bibliothek des LVR-LandesMuseums in Bonn. Verlinkungen auf Titel von und über den Bonner Wissenschaftler aus unterschiedlichen anderen Quellen ergänzen die Sammlung. Zudem wurde ein Themenportal „Schaaffhausen“ aufgebaut, welches Archivmaterial, Fotografien, handschriftliches und weiteres Material enthält. Es wird fortlaufend mit neuen, auch aktuellen Dokumenten und Informationen ergänzt und erweitert damit zugleich die Ausstellung.
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